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Morgen in der Welt

 
Dass über den Wolken die Freiheit grenzenlos sein kann, wissen wir alle. Freiheit ist dann, wenn man auch Fliegen kann. In Flugzeugen fliegen, ist, zumindest während der Flugphase keine Freiheit. Der Mensch braucht, fluguntauglich wie er ist, Hilfsmittel. Wenn ich Vögel beobachte, erahne ich wie dieser Flug sein könnte. Auch träumte ich mehrmals davon Fliegen zu können. Wenn ich an diese Träume zurück denke, spüre ich wie sich so ein freier Flug anfühlt. Welche Spielregeln eingehalten werden müssen, um diese Freiheit in vollen Zügen genießen zu können, wurde unlängst in Wien erzählt und veranschaulichte vom Schweizer Ballonfahrer und Psychologen Bertrand Piccard (Bild: mobilkom austria).
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Piccard, Spross einer Schweizer Abenteurer- und Ballonfahrer-Familie, hatte 1999 mit einem Stratosphären-Ballon und die in großen Höhen herrschenden starken Winde nutzend, die Erde in Rekordzeit umrundet. Der Forschungsreisende entwickelte daraus seine Lebensmetapher. „Alles im Leben ist wie der Wind", eröffnete Piccard. Der Wind bringt Unbekanntes und, so der Abenteurer, wir scheuen uns vor Unbekanntem, sind dafür nicht geschaffen. Daraus resultiert, dass man im Ballon wie auch im Leben in einer Situation gefangen ist. Um diese zu meistern und erfolgreich aus ihr hervorzugehen, erklärt der Psychologe Piccard, muss man sich selbst kontrollieren. Das verlangt nach Multitasking-Fähigkeiten, um verschiedene Faktoren in der jeweiligen Situation im Griff zu haben. Piccard: „Dafür reicht es nicht aus Techniken zu beherrschen, man muss auch mit sich selbst verbunden sein." Dann ist man für Abenteuer gerüstet. Piccard: „Ein Abenteuer beginnt, wenn wir einen neuen Weg entdecken auf das Leben zuzugehen." Daraus entwickelt sich eine neue Geisteshaltung, die zu neuen Strategien verpflichtet und zu einer höheren Ebene einer Performance führt. Das hat den Schweizer angestiftet, das Spiel mit dem Unbekannten zu wagen. Piccard empfiehlt: „Wenn sie Pioniere sein wollen, müssen sie ihrer Zeit voraus sein." Das wiederum impliziert auch Scheitern. „Der einzige Weg nicht zu scheitern ist nichts zu tun. Erfolg ist dann, wenn von allen missglückten Versuchen einer gelingt", erklärt der Psychiater. Für Piccard ist das Leben ein großer Ballonflug. Die Geschwindigkeit zu ändern, bedeutet für ihn, die Höhe zu ändern. Piccard: „Der Natural Speed ist nicht immer die Geschwindigkeit, die man gerade braucht." Der Abenteurer ist überzeugt, dass man im Leben Risiken eingehen muss und sich dabei aber fragen sollte: „Will man sehr schnell in die falsche Richtung oder langsam auf dem richtigen Weg fliegen?"
Piccard reden zu hören, seiner Erzählung zu lauschen und zu beschreiben wie vieles im Leben eines Einzelnen zusammen hängt, war grandios. Er ist ein Abenteurer mit Charme, Einfühlungsvermögen und Intellekt. Ich war und bin begeistert. Für mich war dieser, von mobilkom austria gestaltete Abend, eine unvergleichliche geistige Erfrischung.
Lese-Empfehlung: "SPUREN AM HIMMEL" von Bertrand Piccard und Michael Bayer/Piper/2004 und "MIT DEM WIND UM DIE WELT" von Bertrand Piccard und Brian Jones/Piper/2001.
 

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